Die nachfolgenden Beschreibungen haben wir aus dem Englischen übersetzt. Das ist nur eine generelle Beschreibung. Unsere Sessions laufen ein bisschen anders (siehe Our Way). (z.B. stellt sich heraus, dass die meisten nicht auswendig, sondern nach Noten spielen)

Traditional Irish Music Sessions

Traditionelle irische Musiksessions haben ihre eigenen Regeln und Etikette. 
Wer mitmachen möchte, sollte die Tunes kennen und den anderen Spielern zuhören, um in deren Variation des Tunes einzusteigen. Improvisationen und Soli sind nicht üblich, weshalb das Kennen der Lieder vorausgesetzt wird. Noten hat normalerweise keiner dabei. Die Tunes lernt man vorher so gut es geht auswendig. 
Einfach mal mitklimpern ohne vorher die Lieder angesehen zu haben ist nicht erwünscht und wird als störend empfunden.
Das Spielen der Melodien steht im Vordergrund. Wenn überhaupt notwendig, ist nur ein Akkordinstrument vorgesehen (Gitarre, Oktavmandoline, Irish Bouzouki oder sogar Klavier). 
Der Rahmen für eine Session ist meist informell. Eine lockere Atmosphäre samt parallel laufender Gespräche sind beste Voraussetzungen.

Struktur

Traditionelle Irische Musik ist tendenziell monophon, was bedeutet, das immer nur eine Note nach der Anderen gespielt wird. Man folgt der Melodie Note für Note. Begleitstimmen, ausgeklügelte Akkordbegleitungen und Solis sind unüblich. Es dreht sich alles um die Melodie. Am besten man kennt viele Tunes und kann die dann hintereinander kombinieren.
Diese Kombinationen werden Sets genannt. Ein Set kann aus einer beliebigen Anzahl von Tunes bestehen. Sehr verbreitet sind Sets, die drei Tunes  ohne Pause miteinander verbinden. Jedes Tune kann beliebig oft gespielt werden bis zum nächsten Tune übergegangen wird. Oft werden die Tunes 3x wiederholt.
Ein Set kann also zum Beispiel aus 3 Jigs oder 3 Reels usw. bestehen.
Reels, Jigs, Slip Jigs, Hornpipes, Polkas, Slides u.a. sind Rhythmen, die sich in der irischen Musik finden.

(Tune bezeichnet im Englischen allgemein eine Melodie oder Weise. Speziell im Bereich des keltischen Folks ist Tune ein Oberbegriff für jegliche Melodie, insbesondere für Instrumentalstücke (meist Tanzstücke) im Unterschied zum gesungenen Lied (engl. Song).)

Das Ziel ist das Erlernen der Tunes, so das man sie ohne Noten spielen kann. Die meisten Musiker lernen die Tunes durch "Hören und Nachspielen" seltener durch Noten, weshalb es eine Reihe an unterschiedlichen Variationen von Tunes unter demselben Namen gibt. 
 

Rhythmen

Der Reel ist der am häufigsten gespielte irische Tanz-Tune. Reels werden in "cut time" (Alla breve) geschrieben (das wie 4/4 notiert ist), werden aber mit zwei betonten Schlägen pro Takt gezählt (und sind damit technisch gesehen 2/2).
Die Noten eines Reels sind in der Regel gleichmäßige Achtelnoten mit wenig oder keinem Lilt. Reels können recht schnell gespielt werden. (zwischen 90 und 120 Beats pro Minute)

Jigs sind in 6/8 geschrieben, aber eigentlich hört man zwei betonte Schläge pro Takt. Jeder betonte Schlag ist in drei kleinere Schläge unterteilt. Jigs werden meist mit 90 zu 120 bpm gespielt - mit zwei Clicks auf dem Metronom. 

Slip Jigs sind in 9/8 notiert. Ähnlich wie beim Jig werden die betonten Schläge in drei gleiche kürzere unterteilt. Im Unterschied zum Jig gibt es aber 3 betonte Schläge pro Takt.

Das Hornpipe ist dem Reel ähnlich, wird aber in der Regel langsamer gespielt. Die Achtelnoten im Hornpipe sind nicht so gleichmäßig wie im Reel. Sie werden mit "Lilt" bzw. "punktierter Betonung" gespielt.
Notiert werden Hornpipes aber mit Standard Achtelnoten.

Es gibt auch Polkas, Mazurkas und andere Tänze.

Ornamente: Triplets und Lilts

Triplets (Triolen) sind einfach drei Noten, die in der Zeit, die normalerweise für zwei Noten vorgesehen ist, gespielt werden.
In der irischen Musik werden "Achtelnoten-Triplets" in der Zeit von zwei Achtelnoten gespielt.
Jigs und Slip Jigs nutzen zwar dasselbe Muster, hier wird es aber nicht als "Triplet" betrachtet, weil es sich nicht um drei Noten, die in der Zeit von zwei Noten gespielt werden, handelt, sondern einfach um drei Noten, die in einem Takt gespielt werden.
Auf jeden Fall ist es zu empfehlen, die Dreiernoten-Technik zu lernen, um noch mehr Spaß bei der Irish Music Session zu haben. 

Ein weiteres rhythmisches Element in der irischen Musik ist der Lilt. (eine Art "punktierte Betonung"). Im Hornpipe zum Beispiel besteht die Melodie aus Achtelnoten, aber der Notenfluß hat einen unterschwelligen "Triplet"- oder "punktierten" Sound. Das liegt daran, dass die betonten Schläge ein kleines bisschen länger sind als die folgenden Schläge.

Instrumente

Die Fiddle (Geige) ist eins der prominentesten Instrumente in der traditionellen irischen Musik.

Flöte und Tin Whistle sind seit Mitte des 19 Jahrhunderts integraler Teil der irischen traditionellen Musik. Zu der Zeit wurde die einfache Holzflöte durch die neuere Böhm-Flöte (Flöte mit Klappensystem wie z.B bei vielen Querflöten) ersetzt.
Albert-System Holzflöten sowie Böhm-System Flöten werden von verschiedenen Flötisten genutzt.
Aus Metall gefertigte Tin Whistles wurden im 19. Jahrhundert massenweise produziert und gewannen an Popularität. So wie in vielen Ländern Schulkinder die Grundlagen des Sopranflötenspiels in der Schule lernen, wird in Irland oft das Spiel der ähnlichen Tin Whistle gelehrt.
Die "Low Whistle", ein Abkömmling der Tin Whistle, die eine Oktave tiefer gestimmt ist, ist ebenso populär, obgleich einige Musiker sie im Session-Spiel für weniger agil halten.

Akkordeon und Concertina spielen eine Hauptrolle in der irischen Musik. Im späten 19. Jahrhundert verbreitete sich das Akkordeon in seiner 10-Tonart Form in Irland. 
Zeitgenössische Akkordeonspieler bevorzugen das zweireihige Knopfakkordeon, welches (anders als in anderen Ländern) in Halbtönen gestimmt ist.
Das Klavier-Akkordeon wurde in den 1950er Jahren populär.

Das vierseitige Tenor-Banjo wurde durch aus den USA zurückkehrende Emmigranten in die traditionelle Musik eingeführt. Gestimmt in GDAE - eine Oktave tiefer als die Fiddle - wird es als Melodieinstrument gespielt und selten in Akkorden durchgeschlagen.

Die Mandoline wird immer populärer. Durch die gleiche Stimmung und Spielweise der linken Hand lassen sich die Fiddle Tunes direkt mit Mandoline interpretieren.
Obwohl so gut wie jede Mandoline in irischer traditioneller Musik einsetzbar ist, wird allgemein die flachbäuchige Tropfenform mit ovalem Schallloch bevorzugt.

Die Bodhrán ([ˈbɔːrɑːn] oder [ˈbaʊrɑːn]), eine Rahmentrommel, ist eine relativ neue Hinzufügung zur irischen traditionellen Musik, die seit den 1960er Jahren populär ist. Obwohl gerne auch für Solos genutzt ist sie bei Sessions Unterstützung für die liedführenden Instrumente und selten vordergründig aktiv.

Uilleann Pipes (irischer Dudelsack, sprich:[ˌɪlənˈpaɪps]) stammen vom Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Tradition des Uilleann-Pipe-Spiels war fast ausgestorben bevor sie in den 70er Jahren durch Musiker wie den "Chieftains" wiederbelebt wurde. Uilleann Pipes sind eine der komplexesten Formen von Dudelsäcken.

Die Harfe ist eines der Hauptsymbole Irlands. Die irische Harfentradition war eher eine aristokratische Kunstform mit eigenem Repertoire und Kompositionsstruktur und berührte die traditionelle Musik einfacher Leute nur marginal. 
Nur wenig nach dem Niedergang der irischen Aristokratie verschwand auch die irische Harfentradition.
Erst im 20sten Jahrhundert gelangte die Harfe durch Musiker, die alte Traditionen wiederbeleben wollten, zu neuer Popularität.

Die Irish Bouzouki ist kein traditionelles irisches Instrument, fand aber seit ihrer Einführung in den 1960er Jahren Anklang und wird heute oft verwendet.

Die Gitarre ist kein Instrument der traditionellen irischen Musik, wird aber immer öfter in Sessions akzeptiert. Gespielt mit Plektrum wird sie gemeinhin nur zur Unterstützung und nie als treibende Kraft eingesetzt. Akkorde werden selten in ihrer Grundform in den ersten Bünden als "Lagerfeuer"- Akkorde gespielt, sondern eher ab 5. Bund in verschiedensten Formen.

Die Dessauer Session sucht keine Gitarren. Eine Irish Trad Session kommt gut ohne Gitarren aus.  Momentan gibt es schon 2-3 Leute, die ihre Gitarren mitbringen, was als Akkordbegleitung, wenn denn eine gewünscht wird, mehr als ausreicht.

Mehr zu den Instrumenten hier auf englisch auf wikipedia.

Auf der Webseite der Hamburger Session wird eine "irish trad session" in anderen Worten sehr gut beschrieben:
http://www.learner-session.de/5.html